Wenn Fakten sprechen
Die Deutsche Ziegelindustrie hat seit 1990 den Energieverbrauch nahezu halbiert und im gleichen Zeitraum die CO2-Emissionen um etwa 40 Prozent gesenkt. Doch nicht nur bei den Emissionen, sondern auch bei Themen wie Energie und Recyclingfähigkeit sprechen harte Fakten für den Ziegel.
Langlebigkeit
Lang lebe ein Haus aus Ziegeln: Wer mit Ziegeln baut, der schenkt mehreren Generationen ein stabiles und sicheres Zuhause. Egal ob in monolithischer oder zweischaliger Bauweise errichtet, Ziegelwände halten mindestens 150 Jahre. Zum Vergleich: Fertighäusern aus Holz wird eine Lebensdauer von bis zu 80 Jahren zugeschrieben. Das hohe Alter von Ziegelhäusern begründet sich auf mehrere Charaktereigenschaften: Ist das Baumaterial sachgerecht verarbeitet, bleibt das Gebäude rissfrei. Durch die beständige keramische Struktur ist der Ziegel außerdem besonders widerstandsfähig gegenüber äußeren Belastungen und dem Zahn der Zeit.


Recycling
Nach der langen Lebensdauer eines Ziegelgebäudes geht es für die Ziegel nicht auf die Deponie: 93,8 Prozent davon können wiederverwendet werden. Bereits 77,7 Prozent werden im Baugewerbe recycelt, Tendenz steigend. Weitere 16,1 Prozent werden zur Verfüllung von Gruben, Brüchen und Tagebauen genutzt.
Regionalität
Ziegel aus dem natürlichen Baustoff Ton sind ein Baumaterial der kurzen Wege: Die Produktionswerke liegen meist in der Nähe von Rohstoff-Vorkommen. Dadurch werden energie- und emissionsintensive Transporte ins Werk minimiert. Und weil sich ein dichtes Netz von Ziegelwerken übers ganze Land spannt, sind auch die Wege häufig kurz. Im Durchschnitt legt ein Ziegel zwischen Gewinnung und Baustelle 109 Kilometer zurück. Zum Vergleich: Holz benötigt dafür im Inland 175 Kilometer, beim Import aus dem Ausland 950 Kilometer. Der regionale Baustoff Ziegel schont also das Klima, sein Transport-Rucksack ist leicht.


Ressourcenschonung
Beim Bauen steht man vor einer Reihe von Entscheidungen. Zum Beispiel: Welchen Baustoff verwenden? Monolithische Bauweise oder Wärmedämmverbundsystem? Als Wärmedämmstoffe bezeichnet man Stoffe, die eine Wärmeleitfähigkeit von λ kleiner als 0,1 W/mK besitzen. Zum Erreichen dieses Wertes hat man die Wahl zwischen Wärmedämmverbundsystemen und Konstruktionsbaustoffen, die bereits wärmedämmende Eigenschaften mitbringen. Zu den wärmedämmenden Mauersteinen gehören Holz und Ziegel. Holz erreicht Wärmedämmwerte von 0,49 bis 0,12 – verfüllte Lochziegel sogar Werte bis 0,06 W/(mK). Die monolithische Bauweise, das heißt der Verzicht auf mehrere Schalen, bringt eine Reihe von Vorteilen: Die Wände haben kürzere Bauzeiten sowie längere Sanierungszyklen als mehrschalige Wände mit Dämmung, die öfter nachgebessert werden müssen. Außerdem kann man eine Menge Platz sparen durch ein dünneres Mauerwerk: Auf die etwa 10 Zentimeter dicke Dämmschicht kann verzichtet werden. Zu guter Letzt spart eine monolithische Ziegelwand, die durch Verfüllung bereits eine integrierte Wärmedämmung hat, wertvolle Ressourcen.
Wohngesundheit
Die natürliche Reinheit des Ziegels sorgt nicht nur für seine ökologische Nachhaltigkeit, sondern auch für schadstofffreie Luft. Gesundheitlich besonders bedenkliche Stoffe sind Formaldehyd und volatile organische Verbindungen. Wie viele sich davon in der Raumluft befinden, bestimmt auch der Baustoff. Die Emissionen beim Ziegel sind laut IBO (Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie) vernachlässigbar. Die Experten stuften den Ziegel als „null bedenklich“ ein. Im Vergleich erhielten eine Reihe von Holzbaustoffen und Dämmmaterialien laut einer Studie der Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau die Relevanzstufe 1 und 2, da ihnen eine mittlere bzw. hohe Wahrscheinlichkeit attestiert wurde, Schadstoffe zu emittieren.


Ressourcenschonung
Bei der Betrachtung der CO2-Äquivalente von energieintensiven Produkten gerät oft die Lebensdauer der jeweiligen Produkte, aber auch die Relation zu Produkten aus anderen Lebensbereichen aus dem Blick, die heute als klimafreundlich gelten. Bei der Herstellung eines Kilogramms Mauerziegel fallen 200 Gramm CO2-Äquivalente an. Bei diesem CO2-Fußabdruck muss man aber berücksichtigen, dass ein Ziegelhaus mehr als 80 Jahre hält und zudem energiesparend und einfach zu recyceln oder wiederzuverwerten ist. Die Hersteller von Elektroautos geben eine Akkugarantie von acht Jahren und 160.000 Kilometern. In ihrer Roadmap hat die Ziegelindustrie einen Weg aufgezeigt, wie die Ziegelproduktion bis 2050 klimaneutral werden kann.
Schallschutz
Es ist eine Lärmkulisse, die jeder kennt: Wer tagsüber an einer belebten Hauptverkehrsstraße entlangläuft, der wird mit Lärm von 70 bis 80 Dezibel beschallt. Der berühmte Presslufthammer bringt es auf rund 100 Dezibel. Wohl dem, der in einem Haus aus Ziegeln lebt. Denn Ziegel-Außenwände bei gebräuchlichen Bauarten halten Lärm von bis zu 60 Dezibel ab – ideal für Wohngebiete mit hohem Außenlärm. Und auch zwischen zwei Wohnungen sorgen innenliegende Ziegel-Wände für ruhige Nächte - bei zweischaliger Ausführung sogar bis zu 70 Dezibel.


Brandschutz
Ziegel bringt im Hinblick auf Brandschutz gleich mehrere Vorteile mit sich: Er brennt nicht und hat lange Widerstandszeiten. Die von ihm schon mit schlanken 11,5 Zentimeter erreichte Feuerwiderstandsklasse F 90 bedeutet, dass die Wände bei Feuer 90 Minuten ihre volle Tragfähigkeit behalten, um den Bewohnern Zeit zu geben, das Gebäude zu verlassen. Bei allen Gebäudeklassen ist dies höchste geforderte. Noch gefährlicher bei Bränden sind die entstehenden Rauchgase. Je nach Material entstehen hier giftige Stoffe, die dann über die Atemluft in den Körper gelangen. Beim Verbrennen von organischem Material wie Holz, Fett oder Wolle entstehen Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). PVC und andere organochlorhaltige Materialien erzeugen teilweise Polychlorierte Dibenzodioxine und -furane (PCDD/PCDF). Der nichtbrennbare Ziegel setzt keinerlei giftiges Rauchgas frei.
Baukosten
Im Median ist Ziegelmauerwerk laut ARGE e.V. mit 362 € pro Quadratmeter Außenwand im Vergleich zu Stahlbeton (409 €) 11,5 Prozent günstiger und im Vergleich zu Holz (427 €) 15,2 Prozent günstiger. Neben dem Kostenvorteil des Ziegels machen ihn auch seine hervorragenden Materialeigenschaften in Bezug auf Brandschutz, Schallschutz und Statik zum idealen Baustoff für die Schaffung bezahlbaren Wohnraums.
